(ANSA) - BOZEN, 28 MAR - In den Südtiroler Schulen sollen die
Noten unter vier abgeschafft werden. Was hingegen die
Unterrichtssprache betrifft, so sollen die Eltern zu einer
bewussten Entscheidung animiert werden sowie verpflichtet
werden, das Kind beim Spracherwerb zu begleiten. Diese zwei
Themen hat die Landesregierung heute diskutiert, ohne allerdings
entsprechende Beschlüsse zu fassen.
Wie Landesrat Philipp Achammer gegenüber der ANSA bestätigt
sollen mit einer eigenen Gesetzesbestimmung Noten unter vier
nicht mehr zu vergeben. „Autonomiepolitisch handelt es sich
sicherlich um eine Gratwanderung, weil die primäre Zuständigkeit
beim Staat liegt", räumt Achammer ein. „In der Vergangenheit
haben wir aber auch in anderen Fragen versucht,
autonomiepolitische Spielräume zu schaffen. Da ich einen großen
Sinn im Vorhaben sehe, ist der Wille gegeben, es zumindest zu
versuchen", so der Landesrat.
Nachmals in der Mehrheit diskutiert werden soll die
Verpflichtung zur Sprachbegleitung der eigenen Kinder. „Es wäre
natürliche Sache, dass ich, wenn ich mein Kind in eine Schule
der drei Sprachgruppen einschreibe, die Möglichkeit und den
Willen haben, es in dieser Sprache zu begleiten", betont
Achammer. Für den Landesrat muss die Schulwahl „eine bewusste
Entscheidung" sein. „Nicht immer ist das, was sich die Eltern
vorstellen, das Beste für das Kind, was das Erlernen und die
Förderung der Sprache betrifft. Man muss sich auch immer nach
den Entwicklungsmöglichkeiten fragen", so Achammer abschließend.
(ANSA).
Achammer, keine Noten unter 4 und Sprachbegleitung durch Eltern
Landesregierung will die Themen noch weiter vertiefen
